Am Wochenende vom 6./7. Februar 2016 machten wir uns von Dietikon aus auf in Richtung Melchsee-Frutt zum Eisfischen. Wir, das sind 12 Mitglieder des FVZ 1883 die der Kälte trotzen wollten und an den zwei Tagen den Melchsee und den Tannensee befischen wollten. Das Programm war wie folgt: am Samstagmorgen Anreise zur Melchsee-Frutt, danach Eisfischen im Melchsee, und am Abend die Verschiebung zum Hotel Tannalp per Schneemobil. Nach der Übernachtung im besagten Hotel sollte am Sonntag dann im Tannsee gefischt werden, und am Nachmittag dann nach Zürich zurückgereist werden.

Wir versammelten uns also am Samstag um 7.15 in Dietikon um gemeinsam zur Melchsee-Frutt zu fahren. Dort angekommen brachte uns die Sesselbahn zur Bergstation, wo wir mit Eisbohrern, Schöpfkellen und Schneeschuhen ausgerüstet wurden.  Zudem erhielten wir von unserem Guide noch einige Anweisungen zur aktuellen Situation am See, so war zum Beispiel ein Bereich wegen einer Lawine gesperrt.

Anschliessend verschiebten wir an den Melchsee, der eine oder andere musste sich zuerst etwas ans Laufen in den Schneeschuhen gewöhnen. Dort angekommen, es war nun ungefähr 10 Uhr morgens, bohrten wir die ersten Löcher in das rund 60cm dicke Melchsee-Eis. Ja, wir kamen rasch ins Schwitzen – solche Löcher bohrt man ja auch nicht jeden Tag. Bald hatten alle ihre Löcher und die ersten Köder tauchten in die Tiefe. Jeder hatte seine eigenen erfolgsversprechenden Köder dabei: von Bienenmaden über diverse Kunstköder (Tobi hatte sogar leuchtende Gummifische!), Lachseier, Köderfische, Würmer und Crevetten war alles dabei.

Wir fischten, fischten und fischten, leider ohne jeglichen Bisserfolg. Nach der Stärkung mit Silvans selbst gemachter Wurst und feinem Brot setzten wir das erfolglose Fischen fort, bis zum Abend verzeichneten wir neben zwei Bissen keine Aktion, mehr Fisch als die Köderfische kamen uns nicht zu Gesicht.

Nach vier Uhr wurden wir dann mit Schneemobilen zum Hotel Tannalp gebracht, während der rund 15 minütigen Fahrt merkten wir wie erschöpft wir vom Tag waren. Im uns vom Sommer bereits bekannten Hotel haben wir anschliessend den Sonnenuntergang und ein wunderbares Fondue genossen.

Bereits in der Nacht wurden wir vom aufziehenden Sturm geweckt, der Wind pfeifte durch das ganze Haus. Am morgen dann die Ernüchterung: zwar erhielten wir ein wunderbares Frühstück, das Wetter machte aber überhaupt nicht zum Fischen an. Sturm, Kälte und Nebel.

Einige entschieden sich darauf zu einem ausgedehnteren Frühstück, es konnten sich aber dann doch erstaunlich viele zum Gang an den See überwinden – bis zur Nasenspitze dick eingepackt  mit sämtlichen vorhandenen Kleidungsstücken.

Am See dann das gleiche Spiel wie am Tag davor, einfach noch mit Sturm dazu: anstrengendes Löcher bohren und keine Bisse. Die Hoffnung kam erst zurück als Silvan einen Biss auf die mit Maden bestückte Hegene hatte. Nach kurzem Drill war der Fisch weg.

Erst kurz vor der wegen dem Wetter früher angesetzten Rückreise erhallte ein Jubelgeschrei über den Tannsee: ausgerechnet unser Neuling Michi, der am Abend zuvor noch geschworen hatte nie wieder an den Melchsee zurückzukehren (es war nicht sein erster Tag ohne jeglichen Biss an diesem See…), ausgerechnet er konnte eine schöne 40er Forelle auf das  Tirolersystem mit einem Köderfisch überlisten! Herzliche Gratulation! Und schön, dass du nun doch wieder einmal mitkommst zum Melchsee.

Nach diesem Erfolg haben wir dann zusammengepackt und haben die Rückreise angetreten. Ein Fisch bei zwölf Fischern und zwei Fischertagen kann – fischereilich gesehen – sicher nicht als Riesenerfolg gewertet werden. Traurig darüber war aber keiner. Die Freude am Zusammensein, an den interessanten Unterhaltungen, an der guten Verpflegung und an der wunderbaren Bergwelt war schlicht viel grösser als es eine Vollpackung an Fisch je hätte sein können.

Es war ein wunderbares Wochenende, danke den Organisatoren Denis und Tobi – und bis zum nächstes Mal!