Nach fünf Stunden Fischen im Regen gibt es eigentlich nichts Schöneres, als im Schutz des Zeltdachs herzhaft in eine heisse Bratwurst vom Grill zu beissen. Woran lag es also, dass weder die neun Jungfischer, noch die erfahrenen 364er das vorhandene Bratwurst-Angebot in Kauf nehmen wollten? Ganz einfach, es gab etwas noch Besseres! Doch der Reihe nach…

Als sich die 18 Teilnehmer des ersten offiziellen Aletfischen des FVZ1883 im Club-eigenen Limmatrevier 364 um sieben Uhr trafen, war es noch trocken. Kaum waren jedoch die ersten Kunstköder ausgeworfen und die ersten Würmer und Kirschen im Wasser, begann es leicht zu regnen. Zudem zeigte sich bereits in den ersten Minuten, dass die Alet trotz leicht angetrübtem Wasser auch an diesem Tag nicht einfach zu überlisten sein werden. Zwar gab es immer wieder Zupfer, hängenbleiben wollten die Fische aber nicht. Weder geduldiges Warten, noch möglichst schnelles Anschlagen brachte Erfolg. Verschiedene Köder schienen die Alet zu interessieren, die deutlichsten Bisse gingen jedoch immer auf das Konto von Kirschen. Das berühmte “Chriesi” gilt nicht umsonst als unschlagbarer Aletköder. Nach über einer Stunde war dann endlich die erste Rute richtig krumm. Als dann der schöne Alet auch noch sicher gelandet werden konnte, hörte man den ersten Jubelschrei und es sollte nicht der Letzte bleiben. Vom ersten Fang noch zusätzlich motiviert, vergassen die ehrgeizigen Fischer den inzwischen noch stärker gewordenen Regen endgültig und fischten, als gäbe es kein morgen. Mehr als ein Jungfischer fing an diesem Tag seinen ersten Alet. Hinzu kam, dass die Fische von beeindruckender Grösse waren. Die Angst der Organisatoren, dass bis zum Mittagessen vielleicht nicht genügend Alet gefangen werden könnten, erwies sich spätestens gegen elf Uhr als unbegründet.

Kurz vor zwölf Uhr begann dann das grosse Filetieren am Grillplatz bei der Reppisch-Einmündung. Im Minutentakt kamen die erfolgreichen Fischer zurück und lieferten ihre Alet am Festbank unter dem inzwischen aufgebauten Zelt ab. 15 Fische, teils über 50cm lang, wurden filetiert und vor Ort durch den Fleischwolf gedreht. In einer grossen Schüssel wurde die Fischmasse mit etwas Brot, Ei, Zwiebeln, Knoblauch, frischen Kräutern und Gewürzen vermischt und zu Burgern geformt. Über dem mitgebrachten Gasgrill wurden die Fischburger dann in einer alten Bratpfanne frittiert und an die hungrigen Fischer verteilt. Zusammen mit frischem Brot und einem Schluck Bier oder Rivella ergaben die Fischburger eine unglaublich simple aber auch äusserst ansprechende Mahlzeit. Nach der dritten Runde liessen die meisten das Brot weg, um trotz vollem Bauch noch etwas weiteressen zu können. So drehte sich der Fleischwolf unablässig weiter, bis auch das letzte Fischfilet verarbeitet war. Von den Gräten der Alet war in den Burgern absolut nichts zu spüren, da leistete der Fleischwolf ganze Arbeit. Die eingekauften Bratwürste kamen erstaunlicherweise nicht zum Einsatz, obwohl das Angebot immer wieder gemacht worden war. Mehr als ein Fischer staunte ab dem kulinarischen Resultat seines Fangs und kündigte an, seinen nächsten Fang auf dieselbe Art zu verwerten. Aus diesem Grund fügen wir hier gerne noch das Rezept an, bedanken uns bei den Teilnehmern und wünschen weiterhin Petri Heil und en Guete!

Denis, Michael, Tobias und Patrick

Fischburger für 3-4 Personen

Dieses Rezept eignet sich vorzüglich, um Fische mit vielen Gräten kulinarisch zu veredeln (z.B. Alet, Barbe, Rotauge).

Zutaten:

  • 500 Gramm Fischfilet
  • 100 Gramm Weissbrot
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Ei
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 TL Currypulver
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl für die Bratpfanne

Zubereitung:

  • Zwiebel in kleine Würfel schneiden und mit etwas Öl in der Bratpfanne leicht braun braten. Anschliessend kommen die Zwiebeln in eine Schüssel für die Burgermischung.
  • Die Fische sorgfältig filetieren und die Haut dabei entfernen. Falls die Filets noch mit kaltem Wasser abgespült werden müssen, anschliessend mit Küchenpapier trockentupfen, damit die Burgermischung nicht zu feucht wird.
  • Weissbrot vorsichtig anfeuchten. Falls zuviel Wasser verwendet wurde, Brot kräftig ausdrücken.
  • Erstes Fischfilet durch den Fleischwolf (ungefähr Grösse 8) drehen in die Schüssel mit den Zwiebeln. Dann die geschälte Knoblauchzehe, die Petersilie und das angefeuchtete Weisbrot durch den Wolf drehen, evtl. mit dem Stiel einer Holzkelle etwas Nachdrücken. Anschliessend die restlichen Fischfilets durch den Wolf drehen, die ziehen dann auch die Reste von Knoblauch, Petersilie und Brot mit.
  • Ei, Zitronensaft, Currypulver, Salz und Pfeffer in die Schüssel zu der Burgermischung geben und gut vermischen. Unbedingt entweder von der rohen Masse etwas probieren oder erstmal einen kleinen Burger backen, um zu probieren, ob es noch mehr Salz braucht.
  • Von Hand oder mit zwei Esslöffeln flache Burger formen und in der Bratpfanne im heissen Öl backen bis beide Seiten schön braun sind.
  • Wegen dem Fisch und Ei muss die Burgermasse direkt verarbeitet werden und sollte nicht über Nacht im Kühlschrank bleiben. Die überzähligen gebackenen Burger kann man aber auch am nächsten Tag nochmal in der Bratpfanne erwärmen.

Vor Ort war auch das E-Magazin “Der Alpenfischer”, so dass wir nun mit Freude auf einen tollen Artikel mit Bildern verweisen dürfen:  https://www.alpenfischer.com/kirschenzeit-aletzeit-burgerzeit/.
Viel Spass beim Lesen!